Samstag, 17. Februar 2007

"Fight Club" wird salonfähig: UFC

Im Hollywood-Film "Fight Club" geht es um Männer, die unzufrieden sind mit ihrem Leben und ihren Frust aufarbeiten, indem sie sich anonym in Parkhäusern und Lagerhallen treffen und sich ohne Regeln prügeln, um sich zu spüren, um lebendig zu sein. Dabei gibt es keine Regeln, es ist blutig und brutal, es sind strenge Einzelkämpfe bei denen die anderen rundherum stehen und anfeuern. Und je härter es ist, desto besser ist es für die Kämpfer. Das ist ein Film, und wenn man ihn sich ansieht, mit seinen Zeitlupen, Großaufnahmen, heroischen Lichteinstellungen und choreografierten Kamerafahrten, dann spürt man dass es nicht echt ist, und es ist ok.
Eine neue Kampfart, und eine neue Organisation aber ist am Wachsen, und sie sind sehr gut unterwegs. "Ultimate Fighting" hat den bekannt berüchtigten Käfigkampf abgelöst, und mit sehr wenigen neuen Regeln, wie keine Tritte und Schläge unter die Gürtellinie, Anerkennung bei verschiedenen Sportorganisationen bekommen. Aber sonst, ja sonst gibt's nicht einmal harte Bandagen, da geht's gnadenlos und ungezügelt zur verdammt ernsten Sache, und nicht nur bis einer am Boden liegt, sondern gerade dann noch weiter. Zynisch: Das Werfen des Handtuchs in den Ring gilt als Foul. Die UFC hat außerdem einige Fernsehrechte teuer verkauft, und die Zahlen der bei Pay-per-view zahlenden Zuseher sind schon jetzt höher als bei üblichen Boxveranstaltungen, und noch am Wachsen, natürlich in den USA. Aber jetzt soll es auch in Teilen Europas ausgestrahlt werden.
Ich denke, wenn man so einen Kampf ansieht, wie da harte Knöchel sich in verzerrte Gesichter graben, und das Ganze ohne distanzierende Zeitlupen und sonstige filmgestalterische Techniken, wenn echtes Blut fließt, und es verkrampft sich beim Zuseher nichts in der Magengegend, dann ist er, oder auch sie schon jenseits der Menschlichkeit.

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