Samstag, 14. April 2007

Cantr II, ein abstraktes Text-Online-RPG

Rollenspiel, was braucht es Midmapping, Antialiasing und FPS, außer um jemanden glauben zu lassen er oder sie spiele ein RPG, die höchste Kunst des Spieles. Alles was man zum Rollenspiel braucht gab es schon seit ewig langem vor ZUSE 2. Unser Großhirn hat uns Worte und Sätze gegeben, und Worte und Sätze ist alles was ein entwickeltes Großhirn braucht, um rollenzuspielen. Damit genug dem missionarischen.
Cantr II nennt sich eine "Society Simulation" und will erkunden, wie sich eine Gesellschaft entwickelt durch die Handlungen und Persönlichkeiten jedes einzelnen. Zuerst erscheint es klassisch mittelalterlich, mit Schwert, Keulen und Schild, aber schon bald erkennt man die technologische Bandbreite, in der sich ein Charakter ausbreiten kann. Und nicht nur einen Charakter darf man spielen, man bekommt gleich beim Einstieg deren zwei, und kann sich jederzeit neue erschaffen.
Mit seinem Charakter kann man nun erforschen, wie die Welt funktioniert, und schon bald stellt sich heraus dass man so ziemlich alles machen kann, was durch eine grundlegende flexible Datenbankanwendung ermöglicht wird. Aktionen wie Bauen von Gegenständen, Fahrzeugen und Gebäuden oder Essen zubereiten sind Projekte, die ihre Zeit brauchen und durch mehrere Teilnehmer schneller erledigt sind. Eine einfache, aber vielschichtige Marktwirtschaft sorgt für unbegrenzte Expansionsgelüste, und Interaktion zwischen den Figuren ist funktionell und interessant, zum Beispiel kann und sollte man jeden Charakter, dem man begegnet, selbst benennen, so wie auch Gegenstände die man selbst erstellt. Reisen und Wandern ist ebenfalls attraktiv, weil es Zeit braucht, aber unterwegs jagen und anderen begegnen kann. Die Spielwelt ist angesichts der Reiseabwicklung gigantisch groß.
Das Ganze läuft über reinen Text, bis auf das was man auf der Landkarte um einen herum sieht. Das Spiel ist kostenlos, und in vielen verschiedenen Sprachen umgesetzt, allerdings mit Schwerpunkt Englisch, das immer wieder in einzelnen Beschreibungen und Aktionen auftaucht.
Was daran jetzt abstrakt sein soll? Die Realität. Und heutzutage, in unserer Gesellschaft, wird sie das immer mehr.

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